9. Neuer Herrenbau

Der Neue Herrenbau erhob sich hinter dem Holzschuppen am Hang zum unteren Burghof. Um 1800 standen noch große Teile des Gebäudes aufrecht, die bald danach einstürzten. Heute sind nur noch niedrige Fundamentmauern erhalten, die zwei Eingänge mit ihren Schwellsteinen und dem seitlichen Gewände erkennen lassen. In den Neuen Herrenbau scheint im Osten ein älterer, romanischer Wohnturm integriert gewesen zu sein, wie Pläne des Landgrafen Moritz vermuten lassen (ähnlich wie beim Alten Herrenbau). Dieser Bauteil diente später als Küche. Vorne im Hof gab es einen turmartigen Fachwerk-Anbau an das Haus, der wohl Renaissance-Utluchten enthielt, also reich durchfensterte Erker. Große Kellergewölbe, ähnlich dem rekonstruierten Keller unter der Gastwirtschaft, dienten als Wein- und Bierkeller. Der Schuppen, der von der Gastronomie genutzt wird, wurde 1894 errichtet.

Bild: Grundriss der Gebäude um den inneren Schlosshof. Zeichnung des Landgrafen Moritz von 1624 (2 Ms. Hass. 107, 281 recto), A: Alter Herrenbau, B: Mittelbau, C: Marstall, D: Sakristei, E: Kapelle (Chor), F: Mitteltor, G: Neuer Herrenbau (Diele mit Treppe ins Obergeschoss), H: Küche).

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